schliessen
schliessen

Ihr direkter Draht zu Franke

schliessen

Länder-/Regionen- und Sprachauswahl

schliessen
 
1984
1984
Icon Innovationen und ProdukteInnovationen
und Produkte

Präzision auf dem Tanzboden: Positioniersysteme werden eine neue Produktsparte

Höchste Franke-Präzision ist obligatorisch: Eulerwiegen dienen in der Kristallografie der Positionierung von Proben im dreidimensionalen Raum.

Bereits 1962 entstehen Kontakte zu Firmen, die sich mit der Herstellung von Geräten für Röntgen- und Neutronenbeugemessung befassen. Das Wachs­- tum in diesem Kundensegment führt zu erstaunlichen Produkten und sogar zur Gründung einer Tochterfirma: der Franke Elektronik GmbH.

Eulerwiegen sind hochgenaue Instrumente zur Probenorientierung im dreidimensionalen Raum. In allen Achsen beweglich wird die zu untersuchende Probe im Zentrum des Gerätes platziert und dort von Messstrahlen im idealen Winkel ­getroffen. Die Möglichkeiten, mit Franke Drahtwälzlagern raumsparende und sehr präzise Lagerungen in leichten Aluminiumgehäusen unter­zu­bringen, überzeugen Anfang der 1970er-Jahre die Ingenieure am renommierten ILL Grenoble, gemeinsam mit Franke ein komplettes Programm an Positioniermodulen zu entwickeln. So entsteht die neue Produktsparte Präzisionsmechanik, die lange Zeit neben Drahtwälzlagern und ­Linearführungen das dritte Standbein des Unternehmens bildet. Ein spezieller zweisprachiger Katalog präsentiert den stark erklärungsbedürftigen Produktbereich.

Die zunehmende Automatisierung auch im Bereich Messen und Prüfen lässt weitere Institute und Forschungseinrichtungen auf Franke aufmerksam werden. Zumal Franke Positioniersysteme auf einschlägigen Messen einem breiteren Publikum vorgestellt werden. So können das Max-Planck-Institut in Stuttgart, das Hahn-Meitner-Institut in Berlin oder das Kernforschungszentrum in Jülich als Kunden gewonnen werden.

Es ist interessant und herausfordernd, diese komplexen Apparaturen zu konstruieren und herzustellen – ökonomisch sinnvoll ist die Sparte für Franke aber auf lange Sicht nicht. Für den Bau der Spektrometer müssen Hallenbereiche freigeräumt und mit speziellen Bodenbelägen, sogenannten Tanzböden, versehen werden, um für die Funktion der Luftkissen der Schwebeelemente optimale Bedingungen zu schaffen. Forscherteams der Institute sind wochenlang damit beschäftigt, die Komponenten aufeinander abzustimmen, bevor die Anlage wieder zerlegt, verpackt und auf die Reise geschickt wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die Projekte der Institute von Forschungsgeldern abhängig und daher nicht längerfristig planbar sind.

Anfang der 1980er-Jahre verabschiedet sich Franke deshalb bewusst vom Spektrometerbau. Lediglich Dreh- und Lineartische inklusive CNC-Steuerungen bleiben im Programm. Sie werden organisatorisch eine Zeit lang über die Tochter­firma Franke Elektronik GmbH vertrieben, aber auch diese Konstellation erweist sich auf Dauer als nicht rentabel. //

Intensives Marketing für ein ganz spezielles Nischen­produkt:  Die Prä­zisionsmechanik wird mit Katalogen und Messeauftritten beworben und entwickelt sich für eine Zeit lang zum dritten Standbein von Franke.

vorherige Storynächste Story
1984