
Bei mobilen Radarantennen ist die angetriebene Drehverbindung mit Torqueantrieb nicht nur starken Vibrationen ausgesetzt, sondern auch extremen Umwelteinflüssen wie Hitze, Kälte, Staub und Feuchtigkeit.
Drahtwälzlager eignen sich wegen ihrer Präzision und Robustheit, ihrer Flexibilität bei der Bauform und wegen ihres geringen Gewichts und Platzbedarfs auch bestens für anspruchsvolle sicherheits- und wehrtechnische Anwendungen. Kein Wunder also, dass sich Franke in diesem Bereich als führender Hersteller fest etabliert hat. Dennoch war es bei Franke immer ein sensibles Thema und man ist in der Kommunikation diesbezüglich zurückhaltend.
Die Geschichte der militärischen Anwendungen reicht weit zurück. Während seiner Zeit bei ZEISS wird das von Erich Franke erfundene Drahtkugellager für Entfernungsmessgeräte, Lafetten, Periskope und Sehrohre an alle Waffengattungen der Wehrmacht geliefert. Allein für die Lafette der „Flugabwehrkanone 38“ produziert ZEISS mehr als 30.000 Drahtwälzlager.
In den 1950er-Jahren erhält Frankes Lizenzpartner Rothe Erde vom Bundesamt für Wehrtechnik den Auftrag zur Lieferung von doppelreihigen Drahtwälzlager-Drehverbindungen für die Waffenlagerung des Schützenpanzers HS 30. Die Lager werden bei Franke in Aalen in so großen Stückzahlen gefertigt, dass die Mitarbeiterzahl deutlich erhöht werden muss. In den 1960er-Jahren ist Franke in die Fertigung der Turmdrehkränze für den neuen Panzer Leopard involviert.
Die Vorteile der Drahtwälzlager kommen auch bei filigranerem militärischen Gerät zum Tragen. Unter anderem bei Radarsystemen oder Sensorplattformen, wo die exakte Positionierung und Nachführung essenziell sind – im Dauerbetrieb auf See, in der Luft oder im staubigen Feldeinsatz sowie unter extremen thermischen, mechanischen und elektromagnetischen Belastungen. Für die gleichbleibend genaue Steuerung rotierender Radarantennen und kardanisch gelagerter Gymbals hat Franke Lösungen entwickelt, die mit hochwertigen Materialien, speziellen Dichtungskonzepten und Schmierstoffen sowie korrosionsbeständigen Beschichtungen ohne großen Wartungsaufwand für langjährige Zuverlässigkeit sorgen.
Auch für die mechanisch besonders stark belasteten Dreh- und Schwenksysteme schwerer Militärfahrzeuge, etwa bei Panzer- oder Fahrzeugtürmen, sind Franke Drahtwälzlager die erste Wahl, denn sie halten selbst schwersten Stoß- und Vibrationsbelastungen stand – ebenso wie den teils sehr hohen Gewichten, die bei diesen Anwendungen präzise und sicher bewegt werden müssen.
Die meisten Menschen werden Franke Lager aber am ehesten in einem zivilen Bereich der Sicherheitstechnik in Aktion erleben können: Sie sorgen in Gepäckscannern auf Flughäfen und in anderen sicherheitskritischen Umgebungen leise, präzise und mit langer Lebensdauer für reibungslose Abläufe. Für die hochdynamischen Drehverbindungen kommen speziell entwickelte „Flüsterlager“ mit geschliffenen Laufbahnen und Schrägkugellagertechnologie zum Einsatz, die unter anderem eine große Mittenfreiheit und die nötigen hohen Drehzahlen ermöglichen. //

Die schweren Drehverbindungen für Waffenträger oder Fahrzeug- und Panzertürme werden von Franke komplett montiert geliefert – inklusive der gewünschten Tarnlackierung.

Die großen, geräuscharmen Hauptlager für Gepäckscanner besitzen nicht nur eine große Mittenfreiheit, sondern überzeugen auch mit einer wartungsfreien Betriebsdauer von mehr als 50 Millionen Umdrehungen.

Bei den Leichtbaulagern zur Lagerung von Radarantennen spielt neben Leichtgängigkeit und Präzision die zuverlässige Ausfallsicherheit eine entscheidende Rolle.
