Lange ist Franke von den gewachsenen Strukturen und den Entscheidungen weniger Persönlichkeiten geprägt. Bis die vierte Führungsgeneration, die Geschäftsführer Daniel Groz und Sascha Eberhard, einen Veränderungsprozess in Gang setzen, der das Unternehmen proaktiv und unter starker Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fit macht für die Herausforderungen der Zukunft.
Als im Juli 2016 der Spatenstich für das neue Werk 5 fällt, ist dies nicht nur der Auftakt für eine Vergrößerung der Produktionsflächen. Es ist auch der Beginn eines neuen Denkens bei Franke: Die Firma soll künftig statt nach Produktionsverfahren in einer Matrixorganisation nach Produktgruppen strukturiert sein, Wertströme sollen optimiert und die Rahmenbedingungen in allen Betriebsbereichen verbessert werden. Weil diese Ziele mit baulichen Maßnahmen allein nicht zu erreichen sind, werden sie in eine umfassende Unternehmensstrategie eingebettet, die dem rasanten Wandel hinsichtlich Digitalisierung, Flexibilität und Qualitätsanforderungen Rechnung trägt: „Franke 2020“.
Das Motto umfasst tiefgreifende Veränderungsprozesse in Verwaltung, Entwicklung, Logistik und Produktion und definiert darüber hinaus auch den Zeitpunkt der geplanten Zielerreichung. Gegliedert wird „Franke 2020“ in die Bereiche Investitionen, Organisation und Kultur. Kennzeichnend für den Prozess ist, dass vor allem im Bereich Kultur von Anfang an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingebunden werden. Unter der Moderation der Agentur NEON finden zahlreiche Workshops unter dem Titel „Wir sind Franke“ statt, deren Ergebnisse auf einer Betriebsversammlung vorgestellt und diskutiert werden. Im nächsten Schritt werden, wieder unter starker Einbeziehung der Belegschaft, für die Unternehmenskultur die Werte Verlässlichkeit, Verantwortung, Wertschätzung und Zusammenarbeit herausgearbeitet und mit zehn konkreten Maßnahmen und Leitlinien hinterlegt. Dazu zählen ausführliche Beiträge in RUNDUM Franke ebenso wie Fachvorträge, Teambuilding-Aktivitäten, die Umsetzung einer „Best-Service-Kampagne“, die Einführung des „Franke Messenger“ zur schnellen internen Kommunikation oder des „Schulterblicks“, bei dem Beschäftigte Kolleginnen oder Kollegen in anderen Bereichen besuchen und damit ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge im Unternehmen entwickeln.
Bis 2020 sind wie geplant alle Maßnahmen zur Franke-Unternehmenskultur umgesetzt. Sichtbarer Ausdruck des mitarbeiterorientierten Selbstverständnisses ist der seitdem für die interne Kommunikation fest etablierte Slogan „Wir sind Franke“. Allerdings ist „Franke 2020“ kein Endpunkt, sondern längst Basis für die weitere Entwicklung des Unternehmens im Rahmen von „Franke 2025“. //
Mehrmals ist bei den jährlichen Betriebsversammlungen auch „Franke 2020“ ein wichtiges Thema, in das der Betriebsrat mit einbezogen wird.