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1987
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Aufregende Zeiten: ­Krisen bei Franke

Lange Zeit ein profitables Geschäftsfeld:
Bei Rundstrickmaschinen für die Produktion von Jersey-Stoffen kommen die Vorteile der Franke Drahtwälzlager besonders gut zur Geltung.

Sowohl in den 1970er- wie 1980er-Jahren sieht sich Franke nach Jahrzehnten des kontinuierlichen Wachstums ernsten wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber. So hart sie auch sind – sie werden gemeistert und dafür genutzt, das Unternehmen für die Zukunft besser aufzustellen.

Seit Mitte der 1960er-Jahre gewinnt Franke beständig neue Kunden aus der Textilmaschinen­industrie. Vor allem bei Großrundstrickmaschinen zur Herstellung von Jersey-Stoffen sind die speziell ausgelegten Drahtwälzlager aus Aalen beson­- ders beliebt. 1967 gelingt es sogar, den größten Textilmaschinenhersteller Großbritanniens als Kunden zu akquirieren. Ab Anfang der 1970er-Jahre entwickelt sich die Strickmaschinenindustrie zu einem „ganz eminenten Produktfeld“, Franke muss reagieren. Man tut dies auf zweier-lei Weise: Erstens verändert man Produktionsabläufe hin zu einer stärker industrialisierten Fertigung. Zweitens fängt man die Mehrarbeit durch die Auftragsflut mit Überstunden auf.

Eine gute Strategie, wie sich ab 1974 schnell zeigt: Neue Modetrends bescheren dem Boom der Jersey-Stoffe ein jähes Ende – und damit auch den Rundstrickmaschinen. Bei Franke beträgt der Umsatzrückgang bei Kugellagern für Rundstrickmaschinen allein im Jahr 1974 erschreckende 36 Prozent. Für das Gesamtunternehmen besteht allerdings keine Gefahr: Die Überstunden werden abgebaut, 1975 und 1976 gibt es in begrenztem Umfang Kurzarbeit. Dann können die Umsatzeinbußen durch neue Kunden aus dem Bereich der Spinnereimaschinen sowie durch zunehmende Aufträge im neu entstandenen Produktbereich Linearführungen kompensiert werden.

Die zweite große wirtschaftliche Herausforderung trifft Franke in den 1980er-Jahren. Als die Aufträge vor allem bei Linearführungen für die Automobilindustrie und durch den erfolgreichen Ausbau des Vertriebsnetzes sprunghaft ansteigen und sich die Lieferverzögerungen durch Überstunden nicht mehr auffangen lassen, entschließt sich Franke zum Aufbau neuer Kapazitäten. Der Maschinenpark wird ebenso erweitert wie der Personalbestand und erstmals wird im Schichtbetrieb gearbeitet. 1987 endet der Boom. Gründe sind der fallende Dollarkurs, ein rückläufiger Automobilmarkt und eine allgemeine Konjunkturdelle. Franke sieht sich zu drastischen und schmerzlichen Einschnitten genötigt: Erstmals in der Firmengeschichte werden 1988 betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. Außerdem kommt es zu Umbesetzungen und Reorganisationen, Lagerbestände werden ebenso abgebaut wie althergebrachte Gewohnheitsrechte. Die Sparmaßnahmen führen zu einer bisher nicht gekannten Verunsicherung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – aber auch zur schnellen Überwindung der Krise. Als die Konjunktur 1989 wieder anzieht, ist Franke durch diese schwierige Transformation bestens für den nächsten Aufschwung gerüstet. Zumal bald schon die Textilmaschinenindustrie erneut an Bedeutung gewinnt: Franke erschließt sich neue Kunden in den asiatischen Märkten. //

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