Jörg Egelhaaf hat während seiner langjährigen Tätigkeit als Technischer Leiter nicht nur die Entwicklung der CT-Lager und Linearsysteme entscheidend beeinflusst und vorangebracht, sondern auch mit seinem Engagement und seiner Fachkompetenz maßgeb-lich zum Erfolg unseres Unternehmens beigetragen. Als Mitglied der Geschäftsleitung war er auch an der strategischen Ausrichtung des gesamten Unternehmens beteiligt und konnte viele gute Impulse geben.
Der Erfinder Erich Franke hätte seine Freude gehabt. In den 1990er-Jahren überträgt das von ihm gegründete Unternehmen seine Grundidee auf neue Anwendungen: die Aluminium-Rollenführung und das Flüsterlager für Computertomografen – Innovationen, die bis heute den wirtschaftlichen Erfolg von Franke sichern.
Im Lauf der 1980er-Jahre zeigt sich, dass die von Franke bisher angebotenen Linearführungen mit Kugelumlaufsystem gegenüber Wettbewerberprodukten ins Hintertreffen geraten. Das ändert sich mit einer innovativen Idee des Geschäftsführers Michael Helbig und seines Konstruktionsleiters Jörg Egelhaaf: die Verwendung von Rollen, die mit relativ großer Auflagefläche in einem 45°-Winkel auf speziell profilierten Stahlstäben abrollen. Diese wiederum sind in Aluminiumführungen integriert, deren Profil beinahe beliebig wählbar ist.
Von der Idee bis zur Realisierung ist es noch ein langer Weg: Unzählige Meetings der Entwicklungsabteilung, Berechnungen und Versuche sind nötig, bis 1992 die ersten Aluminium-Rollenführungen angeboten werden. Begleitet werden sie von einem extra entworfenen Marketingprogramm. Die Innovation ist ein Meilenstein, das wird schnell deutlich: Die Nachfrage steigt sprunghaft an, sodass die Produktionskapazitäten mit einem Neubau (Werk 3) erweitert werden müssen. In der Folge entwickeln sich die Linearsysteme mit Aluminium-Rollenführungen dank unzähliger angebotener Varianten für nahezu alle Einsatzgebiete zu einer wichtigen Säule des Franke-Produktportfolios.
Gleiches gilt für eine Innovation, die fast zeitgleich in den 1990er-Jahren für Furore sorgt: das Flüsterlager. Nachdem Versuche, das Zentrallager von Computertomografen mit gängigen Drahtwälzlagern auszustatten, wegen der Geräuschentwicklung bei den notwendigen hohen Drehzahlen gescheitert waren, sucht man eine andere Lösung. Ausgangspunkt ist das bereits 1985 von Michael Helbig erfundene und von Franke patentierte Dünnringlager. Franke erkennt die Marktchancen in der Medizintechnik und betreibt daher einen enormen Entwicklungs- und Versuchsaufwand mit Lagern, bei denen zwischen den Laufringen und dem Gehäuse eine Elastomer-Ummantelung als Schallschutz eingebracht wird.
Mit Erfolg: Das 1989 erstmals angebotene Flüsterlager oder CT-Lager erfüllt die hohen Ansprüche des CT-Herstellers Siemens, zu dem sich eine enge Geschäftsbeziehung entwickelt. Rasch überzeugt es mit seiner Laufruhe, seiner Präzision und seiner Wirtschaftlichkeit die meisten namhaften Medizingeräte-Hersteller rund um den Globus. Die Erfolgsgeschichte hält bis heute an, zumal die Flüsterlager von Franke längst auch in anderen Anwendungen, etwa bei Scannern zur Gepäckkontrolle an Flughäfen, zum Einsatz kommen. //
Qualität im Verborgenen: In modernen Computertomografen dreht sich die Röntgenröhre in einem massiven Ring bis zu dreihundertmal in der Minute um die Patienten. Die Präzision, Zuverlässigkeit und Laufruhe der Flüsterlager sind dabei entscheidende Leistungsmerkmale. Franke entwickelt und fertigt die CT-Lager in enger Abstimmung mit den Kunden und bietet sie auch mit integriertem Direktantrieb an. Dass sie bis zu 600 Millionen Umdrehungen wartungs- und störungsfrei bewältigen und bei Bedarf an Ort und Stelle gewartet oder ausgetauscht werden können, sind weitere Gründe für den weltweiten Erfolg.